Sonntag, 4. Juni 2006
Armenien (Männer) und Ukraine (Frauen) siegreich bei der Schacholympiade
gweiser, 21:08h
Es waren nicht die an Nummer 1 gesetzten Teams aus Russland, die sich in Turin die Goldmedaille sicherten.
Bei den Männern setzte sich Armenien früh an die Spitze - mit dem in Berlin lebenden Levon Aronian an Brett 1 - und verteidigte diese bis zum Ende souverän. 10 Siege bei 3 Unentschieden und keiner Niederlage sprechen eine deutliche Sprache.
Russland war mit einer namhaften und starken Mannschaft angetreten: Vladimir Kramnik, Peter Svidler, Alexander Grischuk, Alexander Morozevich, Evgeny Bareev und Sergey Rublevskiy - der zweite Ersatzmann war der einzige in diesem Team mit einer ELO unter 2700, aber was will das schon heißen? Andere Teams wären froh, einen Spieler mit 2687 an Brett 1 einsetzen zu können. Letztlich war aber nur Kramnik in Form, er erspielte auch mit 2847 Punkten (6,5 aus 9) die beste Ratingperformance der Schacholympiade.
Überraschend gut war das Abschneiden der Mannschaften aus China (Platz 2, Setzliste 12), Ungarn (Platz 5, Setzliste 16) und Tschechien (Platz 11, Setzliste 20). Der Spieler des Turniers aus meiner Sicht: der norwegische Jungstar Magnus Carlsen erreichte 6 Punkte aus 8 Partien und eine Turnierleistung von 2820 ELO-Punkten.
Und auch das ist Schacholympiade: die beste Prozentzahl erreichte ein Spieler, der sonst kaum Beachtung findet: Amer Karim aus Pakistan erspielte am vierten Brett 7,5 aus 8 und damit 93,8%.
Die deutschen Männer erreichten mit Rang 15 nicht ganz den Platz, der der Setzliste entsprochen hätte - das wäre der 14. gewesen. Arkadij Naiditsch verwaltete das Spitzenbrett souverän und erreichte mit 6 aus 10 eine ELO-Performance von 2706 Punkten, wobei er nur gegen Vladimir Kramnik und Magnus Carlsen den ganzen Punkt abgeben musste. Aber um mehr zu erreichen fehlte einfach ein herausragendes Ergebnis an einem der anderen Bretter.
Der Endstand bei den Herren:
1. Ukraine, 36 Brettpunkte
2. China, 34
3. USA, 33
Bei den Frauen erkämpfte sich in Runde 4 Russland Platz 1, konnte diesen in Runde 5 trotz einer 1:2-Niederlage gegen die Ukraine halten. In Runde 9 musste die Spitzenposition nach einem 1,5:1,5 gegen China jedoch an die Ukrainerinnen abgegeben werden, die die USA mit 2,5:0,5 bezwangen. So ging der Titel am Ende verdient an die ausgeglichene ukrainische Mannschaft mit Natalia Zhukova, Katerina Lahno, Inna Gaponenko und Anna Ushenina - 12 Siege, ein Unentschieden und keine Niederlage sprechen für sich.
Die Deutschen Frauen, an Platz 8 gesetzt, erreichten am Ende den 11. Rang. Sicherlich war das nicht das, was man sich erhofft hatte, aber mehr war in diesem Jahr nicht möglich. Zwar spielten Elisabeth Pähtz an Brett 1 und Ketino Kachiani-Gersinska an Brett 2 stark, doch Vera Jürgens und vor allem Jessica Nill blieben deutlich unter ihren Möglichkeiten.
Der Endstand bei den Frauen:
1. Ukraine, 29,5 Brettpunkte
2. Russland, 28
3. China, 27,5
Ausführliche Ergebnisse, Ranglisten und Statistiken gibt es auf
http://schach.wienerzeitung.at/tnr3410.aspx?tnr=3410&art=2&rd=1&lan=1&flag=30
Bei den Männern setzte sich Armenien früh an die Spitze - mit dem in Berlin lebenden Levon Aronian an Brett 1 - und verteidigte diese bis zum Ende souverän. 10 Siege bei 3 Unentschieden und keiner Niederlage sprechen eine deutliche Sprache.
Russland war mit einer namhaften und starken Mannschaft angetreten: Vladimir Kramnik, Peter Svidler, Alexander Grischuk, Alexander Morozevich, Evgeny Bareev und Sergey Rublevskiy - der zweite Ersatzmann war der einzige in diesem Team mit einer ELO unter 2700, aber was will das schon heißen? Andere Teams wären froh, einen Spieler mit 2687 an Brett 1 einsetzen zu können. Letztlich war aber nur Kramnik in Form, er erspielte auch mit 2847 Punkten (6,5 aus 9) die beste Ratingperformance der Schacholympiade.
Überraschend gut war das Abschneiden der Mannschaften aus China (Platz 2, Setzliste 12), Ungarn (Platz 5, Setzliste 16) und Tschechien (Platz 11, Setzliste 20). Der Spieler des Turniers aus meiner Sicht: der norwegische Jungstar Magnus Carlsen erreichte 6 Punkte aus 8 Partien und eine Turnierleistung von 2820 ELO-Punkten.
Und auch das ist Schacholympiade: die beste Prozentzahl erreichte ein Spieler, der sonst kaum Beachtung findet: Amer Karim aus Pakistan erspielte am vierten Brett 7,5 aus 8 und damit 93,8%.
Die deutschen Männer erreichten mit Rang 15 nicht ganz den Platz, der der Setzliste entsprochen hätte - das wäre der 14. gewesen. Arkadij Naiditsch verwaltete das Spitzenbrett souverän und erreichte mit 6 aus 10 eine ELO-Performance von 2706 Punkten, wobei er nur gegen Vladimir Kramnik und Magnus Carlsen den ganzen Punkt abgeben musste. Aber um mehr zu erreichen fehlte einfach ein herausragendes Ergebnis an einem der anderen Bretter.
Der Endstand bei den Herren:
1. Ukraine, 36 Brettpunkte
2. China, 34
3. USA, 33
Bei den Frauen erkämpfte sich in Runde 4 Russland Platz 1, konnte diesen in Runde 5 trotz einer 1:2-Niederlage gegen die Ukraine halten. In Runde 9 musste die Spitzenposition nach einem 1,5:1,5 gegen China jedoch an die Ukrainerinnen abgegeben werden, die die USA mit 2,5:0,5 bezwangen. So ging der Titel am Ende verdient an die ausgeglichene ukrainische Mannschaft mit Natalia Zhukova, Katerina Lahno, Inna Gaponenko und Anna Ushenina - 12 Siege, ein Unentschieden und keine Niederlage sprechen für sich.
Die Deutschen Frauen, an Platz 8 gesetzt, erreichten am Ende den 11. Rang. Sicherlich war das nicht das, was man sich erhofft hatte, aber mehr war in diesem Jahr nicht möglich. Zwar spielten Elisabeth Pähtz an Brett 1 und Ketino Kachiani-Gersinska an Brett 2 stark, doch Vera Jürgens und vor allem Jessica Nill blieben deutlich unter ihren Möglichkeiten.
Der Endstand bei den Frauen:
1. Ukraine, 29,5 Brettpunkte
2. Russland, 28
3. China, 27,5
Ausführliche Ergebnisse, Ranglisten und Statistiken gibt es auf
http://schach.wienerzeitung.at/tnr3410.aspx?tnr=3410&art=2&rd=1&lan=1&flag=30
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